Zeit für Brot auf dem Weg zur B Corp – Teil 2
13. August 2024
Zeit für Brot auf dem richtigen Track zur B Corp Zertifizierung – Update #2 zu unserer Pro Bono Beratung
Zeit für Brot ist einen Schritt weiter auf seinem Weg zur B Corp Zertifizierung – Zeit für ein Update. In Teil 2 erfährst du welches der richtige Track für Zeit für Brot ist, welchen Herausforderung das Unternehmen begegnet ist und wo es im Zertifizierungsprozess steht.
Der richtige Track für Zeit für Brot: Agricultural Processing oder Manufacturing?
Zunächst war nicht eindeutig, ob Zeit für Brot in die Kategorie „Agricultural Processing“ oder „Manufacturing“ fällt. Welcher Track der korrekte ist, hängt maßgeblich davon ab, wie die Rohstoffe bezogen werden. Zeit für Brot kauft seine Zutaten über Großhändler, die wiederum eigene Felder bestellen. Für den Manufacturing Track darf Zeit für Brot nicht mehr als 50% von Landwirten direkt beziehen. Das galt es nun zu prüfen.
Detail-Informationen aus der Lieferkette – eine Herausforderung
Eine der größten Herausforderungen für Zeit für Brot war die Beschaffung genauer Informationen von den Großhändlern zum Gesamt-Produktvolumen sowie den Anteilen, die sie selbst einkaufen und auf eigenen Feldern anbauen. Nur mit diesen Detailinformationen konnten wir den korrekten Track für die B Corp Zertifizierung von Zeit für Brot festlegen.
Dieser Prozess war zeitaufwändig und erforderte Geduld. Doch es gelang uns, die benötigten Daten zu sammeln. Am Ende stellte sich heraus, dass Zeit für Brot weniger als 50% ihrer Rohstoffe direkt von Landwirten bezieht, was sie für den Manufacturing Track qualifiziert.
Anpassungen im BIA-Portal – digital und unkompliziert
Nachdem die Track-Frage geklärt war, konnten wir uns wieder intensiv dem BIA widmen. Die Anpassung auf den Manufacturing Track bedeutete weniger Änderungen als erwartet – sie betrafen hauptsächlich die Bereiche Beschaffung und Umwelt, insbesondere den Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen, der für den Manufacturing Track weniger relevant ist. Ein großer Vorteil war, dass wir diese Änderungen online im BIA-Portal vornehmen konnten, ohne die bisherigen Antworten zu verlieren
Erkenntnisse: Details sind entscheidend und alle Unternehmensbereiche sind gefragt
Eine zentrale Erkenntnis aus diesem Prozess ist, dass nicht immer der naheliegende Track der richtige ist, und Details ausschlaggebend sein können für die Einordnung eines Unternehmens.
Zudem hat sich gezeigt, dass Informationen aus jeder Abteilung im Unternehmen relevant für die B Corp Zertifizierung sind und Personen aus allen Unternehmensbereichen eingebunden werden müssen.
Zwischenbilanz: Der Track Change hat uns Zeit gekostet
Der Track Change hat uns Zeit gekostet. Die kommenden Monate werden wir nutzen, um die verbleibenden Fragen zu klären und sicherzustellen, dass alle Anforderungen für die B Corp Zertifizierung erfüllt sind.
Unsere Erfahrungen in diesem Projekt, vor allem im Scoping-Prozess, zeigen einmal mehr, wie wichtig Erfahrung und eine professionelle, gut strukturierte Beratung im Prozess der B Corp Zertifizierung sind.
Falls ihr über eine B Corp Zertifizierung nachdenkt, stehen wir euch gerne zur Seite. Auf unsere Seite über die Beratung zur B Corp Zertifizierung erfährst du mehr.
Du willst alles über den Zertifizierungsprozess von Zeit für Brot wissen? In Teil 1 unserer Serie über unser Pro Bono Projekt mit Zeit für Brot erfährst du, wie ein B Corp Assessment abläuft und welchen Herausforderungen Zeit für Brot bisher begegnet ist.
Warum jede:r einen Passwort Manager nutzen sollte
22. Juli 2024
Warum jede:r einen Passwort Manager nutzen sollte
von André Willich
In unserem Beratungsalltag überrascht uns immer wieder, wie lax Menschen mit Passwörtern umgehen. Obwohl viele wissen, dass nur lange Passwörter mit mindestens 15 Zeichen sicher sind, setzen dies nur wenige Personen um.
Hier kommt der Passwort Manager ins Spiel. Er bietet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch Komfort. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Manager für Passwörter, ihre Vorteile und die Umsetzung in deinem Unternehmen.
Was ist ein Passwort Manager?
Ein Passwort Manager ist ein Tool, das automatisch sichere Passwörter generiert, verwaltet und vor allem verschlüsselt speichert. Für jedes einzelne Nutzerkonto – von SAP über WordPress bis LinkedIn – erstellt der Passwort Manager jeweils sichere Kennwörter, die er sich dauerhaft merkt. Somit entgehst du der mühsamen Aufgabe, dir immer wieder selbst zahllose kryptische Codes Passwörter bzw. eher Codes und zu merken. Außerdem kommst du auch nicht in Versuchung, dir die komplizierten Kennwörter doch heimlich aufzuschreiben. Denn mit einem Tool für Passwörter musst du dir nur ein Master-Passwort merken. Dies erleichtert die Nutzung verschiedener Accounts und macht sie auch erheblich sicherer.
Vorteile eines Passwort Managers
Kennwörter über einen Passwort Manager zu verwalten, bietet zahlreiche Vorteile:
Sicherheit
Ein Passwort Manager generiert komplexe Passwörter, die schwer zu knacken sind. Zudem bietet er Funktionen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und Leak Checks, die zusätzliche Sicherheitsschichten hinzufügen.
Komfort
Mit einem Passwort Manager musst du dir nicht unzählige Passwörter, sondern nur ein Master-Passwort merken. Dies vereinfacht den Login-Prozess erheblich, besonders wenn du viele verschiedene Accounts hast.
Effizienz
Tools für sichere Passwörter bieten Funktionen wie Auto-Fill, die das Einloggen in deine Konten beschleunigen. Zudem sparen sie Zeit, da du Kennwörter nicht mehr manuell zurücksetzen musst.
Was kann ein guter Passwort Manager?
Neben der gesamten Passwort-Verwaltung haben gute Passwort Manager weitere hilfreiche Features:
Leak Check
Ein Tool für Kennwörter kann deine E-Mail-Adressen auf Datenlecks überprüfen. Dies hilft, kompromittierte Accounts schnell zu identifizieren und zu sichern.
Passwort-Sharing
Sicheres Teilen von Kennwörtern ist essenziell für die reibungslose Zusammenarbeit in Teams und Abteilungen. Ein Tool für Kennwörter kann zwischen Einzel- und Gruppen-Accounts unterscheiden. Du kannst Zugänge für einzelne Mitarbeitende anlegen oder Projekt-Accounts, die nur für bestimmte Personen freigeschaltet sind.
Ähnliches gilt übrigens auch für Zuhause: Mit einem sicheren Familien-Account (siehe weiter unten den Punkt gratis privater Account) können alle Familienmitglieder den Passwort Manager nutzen, ohne dass die Halbstarken die gleichen Zugriffsrechte auf Amazon, Foodora oder Netflix haben wie die Eltern.
Sensible Informationen sichern
Neben Kennwörtern können im Passwort Manager auch Notizen, Kontonummern, Kreditkartendaten, PINs, Reisepass- oder Führerscheinnummern hinterlegt werden. So sind sie nicht nur sicher gespeichert, sondern du kannst sie auch jederzeit und von jedem Ort der Welt abrufen.
Gratis privater Account
Viele Passwort Manager bieten einen zusätzlichen privaten Account, wenn du die Business-Version nutzt. Dies ermöglicht es Mitarbeitenden, auch privat sicher unterwegs zu sein, was wiederum der Unternehmenssicherheit zugutekommt.
Passwörter früher und heute
Früher reichten einfache Passwörter wie Omas Geburtstag oder der Name deines Familien-Dackels. Doch mit der Digitalisierung wurden auch die Anforderungen an Passwörter komplexer. Einfache Zahlen- oder Buchstabenfolgen sind längst nicht mehr sicher. Wobei wir an dieser Stelle anmerken: 1111 war schon immer ein schlechtes Kennwort. Ebenso wie Passwörter auf Post-Its am Rechner und unter der Tastatur noch nie eine gute Idee waren. Spätestens seit DSGVO und TISAX ist außerdem fest geregelt, dass Passwörter regelmäßig erneuert werden müssen.
Doch nicht nur im Business-Leben, auch privat hat das Thema Passwörter eine neue Dimension eingenommen: Für die Lebensmittelbestellung, das Banking und die Fitness-Mitgliedschaft brauchen wir einen Account und eigene sichere Passwörter. Hast du schon mal alle zusammengerechnet? Wir kommen leicht auf über 50 Kennwörter pro Person.
Wie soll man sich in diesem Passwort-Labyrinth überhaupt noch zurechtfinden? Und: Wofür jetzt eigentlich nochmal der ganze Aufwand? Ah, stimmt – für die Sicherheit.
Schwache Passwörter kannst du dir sparen
Passwörter entschlüsseln kann heute sogar ein iPhone – und für einen leistungsstärkeren Computer ist es erst recht kein Hexenwerk. Im Prinzip muss der Rechner “nur” so lange alle möglichen Buchstaben-, Zeichen- und Zahlenkombinationen durchprobieren, bis er den gewünschten Code entschlüsselt hat. Sogenannte Rainbow Tables – Datenstrukturen, die ursprünglich für die Wiederherstellung von Passwörtern innerhalb der IT-Forensik entwickelt wurden – machen dem Computer die schnelle und speichereffiziente Suche sogar noch leichter. Weshalb Rainbow Tables auch gern von Passwort-Crackern verwendet werden.
Komplexität schützt
Im Umkehrschluss heißt das: je komplexer das Passwort, desto sicherer ist es – denn desto länger braucht der Rechner, um alle möglichen Kombinationen durchzutesten. Konkretes Beispiel: Jemand, der Firmengeheimnisse oder auch private Bankdaten, Flugmeilen etc. stehlen will, wird abwägen, ob er den Rechner drei Tage oder drei Jahre rechnen lässt, um an die gewünschte Information zu kommen. Angesichts von drei Jahren werden die meisten Hacker vermutlich das Handtuch werfen.
Gummibaer!2024 – Ist das jetzt ein sicheres Passwort?
Grundsätzlich gilt: Sichere Passwörter bestehen aus mindestens 12 Zeichen, enthalten Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen. Gummibaer!2024 ist in jedem Fall ein besseres Passwort als Gummibaer alleine. Das beste Passwort besteht allerdings aus einer rein zufälligen Zahlenfolge, also etwa xT34$”4g812ß. Solche Kennwörter sind schwer zu merken – hier kommt der Passwort Manager ins Spiel.
Welches ist der beste Passwort Manager?
Es gibt viele gute Passwort Manager auf dem Markt. Die Wahl des besten hängt von den spezifischen Bedürfnissen deines Unternehmens ab. Beliebte Optionen sind LastPass, Enpass, 1Password und Dashlane, die jeweils verschiedene Stärken bieten. Wir von Nextwork empfehlen aus Basis unserer Erfahrung 1Password (dafür werden wir nicht bezahlt!) . Das Tool ist leicht verständlich und bietet im monatlichen Mini-Abo ein sehr nutzerfreundliches Gesamtpaket an.
Ein Passwort Manager ist eine wirksame Maßnahme gegen Cybergefahren
Die Nutzung eines Tools für Kennwörter bietet zahlreiche Vorteile in puncto Sicherheit, Komfort und Effizienz. Er schützt vor der Gefahr schwacher Passwörter und erleichtert die Verwaltung zahlreicher Accounts erheblich. Unternehmen profitieren durch die Implementierung eines Passwort Managers nicht nur von einer erhöhten Sicherheit, sondern auch von einer gesteigerten Produktivität und Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden. Investiere in die Sicherheit deines Unternehmens und setze auf einen Passwort Manager – es lohnt sich!
Tipps für die Umsetzung in deinem Unternehmen
Um dir die Umsetzung sicherer Kennwörter in deinem Unternehmen zu erleichtern, haben wir eine Schritt-für-Schritt Anleitung für dich erstellt:
Schritt 1: Bedarf ermitteln
Analysiere, wie viele und welche Art von Kennwörtern in deinem Unternehmen genutzt werden. Berücksichtigen dabei sowohl geschäftliche als auch private Anwendungen deine Mitarbeitenden.
Schritt 2: Richtigen Anbieter auswählen
Vergleiche verschiedene Passwort Manager hinsichtlich ihrer Funktionen, Sicherheit und Kosten. Achte darauf, dass der gewählte Anbieter Funktionen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Passwort-Sharing und Leak Checks bietet.
Schritt 3: Implementierung und Schulung
Nachdem du dich für das passende Tool für sichere Kennwörter entschieden hast, implementiere es und schule deine Mitarbeitenden. Informiere sie über die Nutzung und Vorteile des Tools und führe regelmäßige Trainings durch, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden das Tool effektiv nutzen.
Schritt 4: Kontinuierlich überprüfen
Überprüfe regelmäßig die Nutzung des Passwort Managers und aktualisiere Passwörter und Sicherheitsrichtlinien nach Bedarf. Dies gewährleistet, dass dein Unternehmen stets optimal geschützt ist.
Künstliche Intelligenz im Unternehmen
11. Juni 2024
Künstliche Intelligenz im Unternehmen - verantwortungsbewusster Einsatz erfordert Schulung
Routineaufgaben automatisieren, neue Produkte noch schneller entwickeln oder die Innovationskraft fördern – welche:r Unternehmer:in will das nicht?
KI im Unternehmen braucht Know-How
Genau das ermöglicht der Einsatz zukunftsfördernder Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI). KI revolutioniert die Geschäftswelt und bietet Unternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung und Innovation. Gleichzeitig ist bei der Nutzung von KI Systemen Vorsicht geboten – insbesondere bei der Eingabe von sensiblen und personenbezogenen Daten. Aber auch bei der Kennzeichnung von mit Künstlicher Intelligenz erstellter Werke. Damit Unternehmen KI sicher und effektiv nutzen können, ist es entscheidend, dass alle Mitarbeitenden zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Künstlicher Intelligenz geschult sind und einen einheitlichen Wissensstand haben. Denn häufig unterscheiden sich schon die grundlegenden Kenntnisse über Künstliche Intelligenz zwischen den Mitarbeitenden erheblich. Das wollen wir ändern. Daher haben wir eine spezielle KI-Schulung entwickelt, die wir in der Nextwork Academy anbieten. Sie bietet dir und deinen Mitarbeitenden das nötige Hintergrundwissen, um KI erfolgreich und sicher anzuwenden.
Was ist Künstliche Intelligenz (KI)?
Um es hier gleich richtig zu machen, starten wir mit einem gemeinsamen Wissensstand und rufen uns zu Beginn ins Gedächtnis, was Künstliche Intelligenz ist: KI umfasst Systeme, die menschliche Intelligenz nachahmen, um Aufgaben zu erledigen. Dies beinhaltet maschinelles Lernen, Sprachverarbeitung und Bilderkennung. Unternehmen können Künstliche Intelligenz in verschiedenen Bereichen wie Kundenservice, Produktion und Datenanalyse einsetzen, um Prozesse zu optimieren und Entscheidungen zu verbessern.
Was du in unserer KI Schulung lernst
Die Einführung von KI-Technologien bringt zahlreiche Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich. Unsere Schulung zu Künstlicher Intelligenz hilft dir, diese Technologie sicher und effizient zu nutzen. Die Schulung „Umgang mit KI-Systemen“ umfasst folgende Inhalte:
– Nutzen von KI-Systemen
– Anforderungen an KI-Systeme
– Do’s and Dont’s
– Ansprechpersonen
Welche Rolle spielen Datenschutz und Informationssicherheit beim Einsatz von KI für Unternehmen?
Datenschutz und Informationssicherheit sind beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen von zentraler Bedeutung. Denn durch die Integration von KI-Systemen entsteht ein erhöhtes Risiko für Datenschutzverletzungen und Cyberangriffe. Um die Sicherheit personenbezogener Daten und sensibler Informationen zu gewährleisten und Missbrauch zu verhindern, müssen Unternehmen Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören Vorgaben für die Nutzung von KI-Tools und Schulungen zu KI für Mitarbeitende.
In unserer KI-Schulung lernst du selbstverständlich auch, wie du korrekt mit sensiblen Daten umgehst, damit dein Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben einhält und ihr das Vertrauen eurer Kunden bewahrt. Zusätzlich zeigen wir dir, wie ihr eure Daten und Systeme vor unbefugtem Zugriff und Manipulation schützt.
3 Vorteile unserer Online-KI-Schulung
Unsere Online KI-Schulung für Unternehmen bietet folgende Vorteile:
- Flexibel: Über unser Online-Schulungsplattform kannst du die KI Schulung von jedem Ort und zu jeder Zeit durchführen – ganz, wie es dir passt.
- Up-to-date: Wir aktualisieren die Inhalte unserer KI-Schulung regelmäßig, damit sie den neuesten Entwicklungen entspricht und ihr immer auf dem neuesten Stand bleibt.
- Zertifikat: Nachdem die Teilnehmenden den Abschlusstest erfolgreich bestanden haben, erhalten sie ein Zertifikat und das Unternehmen einen Report, z.B. als Nachweis für Audits.
Bist du interessiert an einer umfassenden Schulung zum sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Künstlicher Intelligenz für deine Mitarbeitenden? Vereinbare jetzt ein Erstgespräch – kostenlos und unverbindlich:
Zeit für Brot auf dem Weg zur B Corp – Teil 1
21. Mai 2024
Wie wir Zeit für Brot auf dem Weg zur B Corp Zertifizierung beraten – Update #1 zu unsere Pro Bono Beratung
Ihr erinnert euch sicher – Ende letzten Jahres haben wir angekündigt, über den Zertifizierungsprozess von Zeit für Brot zu berichten. Dieses Versprechen lösen wir heute ein.
Was Zeit für Brot macht und was du in diesem Artikel erfährst
Wer Zeit für Brot nicht kennt: Das ist eine Bäckerei, die hochwertige, handgefertigte Backwaren aus nachhaltig bezogenen Bioland Zutaten vor Ort in ihren eigenen Backstuben mit angeschlossenem Verkauf herstellt. Zusammen mit uns überprüfen sie ihre Impact-Bemühungen und ob eine B Corp Zertifizierung die passende Zertifizierung für sie ist.
Doch wie genau läuft ein B Corp Assessment ab? Welche Schritte sind zu gehen? Welchen Herausforderungen ist Zeit für Brot als produzierendes Unternehmen bisher begegnet? Wo steht Zeit für Brot im B Corp Zertifizierungsprozess? Das erfährst du in dem kurzen Insigths Artikel.
Die Basis für unsere Zusammenarbeit: Kick-Off, Know-How und klare Strukturen
Gestartet ist unsere Zusammenarbeit mit Zeit für Brot – wie kann es anders sein? – mit einem Kick-Off-Meeting. Wir haben Zeit für Brot in die Welt von B Lab eingeführt. Dazu gehören B Lab, die Organisation hinter der B Corp Zertifizierung, die B Leader, die die B Corp Bewegung repräsentieren und mitgestalten und schließlich das B Impact Assessment (BIA). Damit messen und verwalten Unternehmen, die sich als B Corp zertifizieren lassen wollen oder bereits B Corps sind, ihren gesellschaftlichen und ökologischen Impact. Wir haben gezeigt, wie das Tool genau funktioniert und was es für einen erfolgreichen Assessment-Prozess braucht.
Außerdem haben wir ein klar strukturiertes Projekt-Set-Up für die Zusammenarbeit entwickelt. Bei Zeit für Brot gibt es eine zentrale Ansprechperson aus dem Bereich Human Ressources, die auch koordiniert, wenn wir weitere Personen je nach Thema zusätzlich hinzuziehen. Seitens Nextwork arbeiten drei Consultants an dem Projekt. Das Projekt Team tauscht sich alle 2 Wochen für 60 Minuten in Regelterminen aus. So kann Zeit für Brot den Zertifizierungsprozess optimal in ihr Daily Business integrieren.
Das Kick-Off Meeting ist eine wichtige Grundlage, damit Zeit für Brot optimal vorbereitet in den Zertifizierungsprozess startet und für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der Scoping Prozess stellt uns vor erste Herausforderungen
Ganz am Anfang steht der Scoping-Prozess. Hier sind wir auf die Herausforderung gestoßen den Sektor passend zuzuordnen, sowie die Industrie-Kategorie, aus der sich die Track Details ergeben.
Danach ging es in den bi-weekly Meetings darum, eine Bestandsaufnahme entlang des BIA zu machen, die Assessment-Fragen zu beantworten und bereits Umsetzungsziele zu definieren.
Auf den ersten Blick liegt es nahe, die Bäckerei mit ihrem Filialnetz in die Kategorie Manufacturing bzw. Handel einzuordnen. Nach den Vorgaben von B Lab fällt sie jedoch unter „Agricultural Processing“, da die Tätigkeit von Zeit für Brot überwiegend die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse ist, sprich Mehl. Während der Beantwortung des BIA stellte sich jedoch heraus, dass Zeit für Brot ihre Rohstoffe nicht größtenteils direkt von Landwirten bezieht. Aktuell prüfen wir daher in Absprache mit B Lab, ob der Manufacturing Track für Zeit für Brot nicht doch angemessener ist. Dieser Punkt ist also noch nicht abschließend geklärt.
Eine weitere Hürde im Zertifizierungsprozess schien zu Beginn der Standort in Tel Aviv zu sein, da sich die Prozesse und Organisationsstruktur dort vor Ort von denen in Deutschland unterscheiden. Unsere Erfahrung half, diese Hürde im Scoping-Prozesses rasch zu überwinden.
Beides sind gute Beispiele dafür, welchen Mehrwert eine professionelle Nachhaltigkeits-Beratung wie Nextwork bietet. Denn eine korrekte Einordnung ist essentiell für eine erfolgreiche B Corp Zertifizierung, da sich die Fragen im BIA je nach Sektor und Industriekategorie unterscheiden, was wiederum zu spezifischen Impact Business Models, einer höheren Passgenauigkeit der Fragen und der entsprechenden Bepunktung führt.
„Die Zusammenarbeit mit Nextwork ermöglicht es uns, unseren Impact präzise zu messen und Verbesserungen gezielt anzugehen. Das ist uns wichtig, denn ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind seit der Gründung Kern unserer Philosophie – wir leben sie in allen Bereichen: von der Zutatenwahl bis zum Teamgeist.“
Kristina Baysan,
Zeit für Brot
Zwischenbilanz: Wir sind on Track
Nach einem Quartal haben wir gemeinsam mit Zeit für Brot über 50% des BIA bereits bearbeitet. Besonders zeitintensiv waren dabei die Klärung der Track Details und das umfangreiche Scoping in Zusammenarbeit mit B Lab.
11 Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in deinem Unternehmen
18. März 2024
11 Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in deinem Unternehmen
Viele Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, ihr Unternehmen jetzt und für die Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Wir haben unsere 11 besten Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in deinem Unternehmen hier zusammengefasst:
Maßnahme 1: Die Wesentlichkeitsanalyse
Es gibt ungefähr so viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen, wie Wege nach Rom führen. Es ist nicht im besten Interesse deines Unternehmens, alles gleichzeitig zu wollen – und schlicht auch nicht möglich.
Im besten Fall möchtest du mit deinen Maßnahmen verschiedene Aspekte aus umweltbezogenen und sozialen Themenbereichen deines Geschäfts verbessern und dabei auch wirtschaftliche Faktoren mitdenken. Ein hervorragendes Instrument dafür ist die Wesentlichkeitsanalyse. Hier identifizierst du, welche Nachhaltigkeitsthemen für dein Geschäft, aber auch für deine Stakeholder am wichtigsten sind. So kannst du auch deine Maßnahmen priorisieren und gebündelt steuern. Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein unerlässlicher Bestandteil des Berichts nach CSRD, lohnt sich aber auch für Unternehmen, die nicht der Berichtspflicht für einen Nachhaltigkeitsbericht unterliegen.
Maßnahme 2: Unternehmenskultur
Nachhaltigkeit macht am meisten Sinn, wenn sie vom ganzen Unternehmen getragen wird. Dazu gehört, dass eine Nachhaltigkeitsstrategie nicht an den Mitarbeitenden vorbei eingeführt werden sollte. Beziehe deine Mitarbeitenden und auch andere Stakeholder aktiv mit ein: Mithilfe von Befragungen, Interviews oder auch Arbeitsgruppen.
Ist eine Nachhaltigkeitsstrategie entstanden, sollte sie fest in der bisherigen Unternehmensstrategie verankert und transparent kommuniziert werden. So sollten Ziele gesetzt werden, die mit Zahlen zu belegen sind, kontrolliert und überprüft werden können. Außerdem kann Nachhaltigkeit auch Einzug in Mission, Vision und Werte eines Unternehmens halten.
Maßnahme 3: Mobilitätsverhalten
Vom täglichen Pendeln bis hin zu Geschäftsreisen, das Nachhaltigkeitspotenzial im Bereich Mobilität ist groß. Gerade wenn deine Mitarbeitenden viel unterwegs sind, gibt es viele Möglichkeiten nachhaltiger zu handeln: Kürzere Flugstrecken und Inlandsflüge können durch Bahnfahrten ersetzt werden – oder auch durch Fahrgemeinschaften.
Auch beim Pendeln können einige Impulse gesetzt werden. Zum Beispiel durch die Beteiligung oder die komplette Übernahme von Monatstickets für den öffentlichen Nahverkehr. Sind Fahrzeugflotten ein nötiger Teil des Geschäftsbetriebes, können sie zumindest teilweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden. Mitarbeitende, die keinen weiten Weg ins Büro haben, können motiviert werden, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Dazu könnte dein Unternehmen beispielsweise diverse Dienste für Leihfahrräder subventionieren. Für die ganz Sportlichen: Menschen, die sportlich Rad fahren oder etwa zur Arbeit joggen wollen, sind sehr dankbar für eine Dusche am Arbeitsplatz.
Maßnahme 4: Nachhaltigkeit in Einkauf und Produktion
Gerade für produzierende Unternehmen ist dieser Teil eine hervorragende Chance, um mehr Nachhaltigkeit in den Unternehmensalltag zu bringen, denn er kann viel in allen Teilbereichen bewirken: umweltbezogen, sozial und auch wirtschaftlich.
Zum Anfang können Unternehmen einen Blick auf die eigenen Lieferketten werfen: Werden Umweltrichtlinien in allen Standorten und auch bei Zuliefernden und Partnern eingehalten? Werden überall Menschenrechte und Arbeitsschutz eingehalten? Bei der Überprüfung helfen Zertifikate oder Siegel für Produkte.
Auch beim Einkauf sollte auf diese Standards geachtet werden – egal ob beim Zukauf für die Produktion durch Zulieferer oder anderwärtige Einkäufe, etwa für das eigene Büro. Das betrifft zum Beispiel den Kaffee mit einem Fairtrade Siegel, Putzmittel, die ökologisch abbaubar sind oder Papier aus recycelten Rohstoffen.
Maßnahme 5: Digitales Arbeiten
Seit Covid hat sich die Arbeitswelt massiv verändert, die Mehrheit der Unternehmen hat sich geöffnet für flexiblere Modelle wie remote, Homeoffice oder hybrides Arbeiten. Das kommt nicht nur vielen, vor allem jüngeren, Fachkräften sehr entgegen, sondern auch der Umwelt.
Durch die fortschreitende Digitalisierung werden Papierberge überflüssig: weniger Ausdrucken, weniger Faxe, weniger Aktenschränke, weniger Unterlagen. Flexibles, ortsunabhängiges Arbeiten spart zum einen den Weg zur Arbeit, hilft aber auch dabei, Büros schlank zu halten. Mit einem durchgeplanten System werden weniger Arbeitsplätze und weniger Bürofläche für analoge Akten benötigt. Das spart nicht nur Emissionen, sondern auch Kosten für das eigene Unternehmen.
Maßnahme 6: Fördern von Familienfreundlichkeit und Jugendarbeit
Hier kannst du als Unternehmen gleich mehrfach Gutes tun. Viele gut ausgebildete Menschen suchen ihren Arbeitsplatz nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. Auch für bestehende Mitarbeitende ist Familienfreundlichkeit ein entscheidendes Kriterium für Zufriedenheit.
Familienfreundliche Unternehmen wirken auf mehreren Ebenen nachhaltig: im Zuge ihrer sozialen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und ihren Mitarbeitenden, als auch wirtschaftlich. Denn gerade in Zeiten von Fachkräftemangel sind Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit wichtige Stellschrauben für den unternehmerischen Erfolg.
Viele Unternehmen gehen noch ein Schritt weiter und fördern regionale Jugendarbeit oder gemeinnützige Vereine außerhalb der eigenen Belegschaft. Etwa durch Sponsoring, die Förderung von Ehrenämtern oder soziale Tage für Freiwillige.
Maßnahme 7: Betrieblicher Gesundheitsschutz
Zusammengefasst unter “Betrieblichem Gesundheitsmanagement”, kurz BGM, sind das alle Maßnahmen, die ein Unternehmen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden unternimmt. Dazu zählen unter anderem Ergonomie am Arbeitsplatz, Risikoanalysen zur Identifizierung von Gefahren am Arbeitsplatz, Schulungen und Weiterbildungen des Teams zur Arbeitssicherheit und natürlich die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen und Arbeitsschutz und das Bereitstellen von Schutzausrüstung. Darüber hinaus geht es auch um den Erhalt der psychischen Gesundheit. Hier spielen eine offene Kommunikationskultur, Werte sowie gegenseitiger Respekt und Wertschätzung eine große Rolle.
Maßnahme 8: Nachhaltigkeit kommunizieren
Wer nachhaltig arbeitet, sollte darüber sprechen. Doch Authentizität und transparente Kommunikation sollten auf jeden Fall im Vordergrund stehen, um nicht Gefahr zu laufen, mit Greenwashing assoziiert zu werden.
Auch wer nicht zu einem Nachhaltigkeitsbericht verpflichtet ist, kann sich an den Regularien und Anforderungen orientieren und über seine Maßnahmen berichten. Storytelling kann hier helfen, um die eigenen Bestrebungen und natürlich auch die Erfolge der Öffentlichkeit mitzuteilen.
Beteilige Mitarbeitende, Partner:innen und andere Interessengruppen an deiner Nachhaltigkeitskommunikation, etwa durch Workshops, Vorträge, Umfragen – oder schließe dich mit anderen Nachhaltigkeitsorganisationen zusammen und erarbeitet zusammen neue Projekte und Standards.
Maßnahme 9 Umgang mit Gefahrstoffen
Die Vermeidung oder Reduzierung von Gefahrstoffen ist ein hohes Ziel, aber für manche Unternehmen ist die komplette Substitution von Gefahrstoffen nicht realistisch.
Sollten also nicht alle Stoffe durch weniger toxische und nachhaltige Austauschprodukte ersetzt werden können, können trotzdem einige Maßnahmen umgesetzt werden.
Zunächst sollten Unternehmen dafür sorgen, dass die gesetzlichen Vorgaben zum Umgang mit den spezifischen Gefahrstoffen eingehalten werden, dazu gehören auch die richtige Lagerung und Handhabung und Schulungen für die Mitarbeitenden, die mit diesen Stoffen in Kontakt kommen.
Regelmäßige Gefährdungsanalysen helfen, Risiken zu erkennen und eliminieren zu können. So können auch Potenziale erkannt werden: etwa durch Automatisierung, um Kontakt von Mensch, Gefahrstoff und Umwelt zu minimieren und um kontinuierliche Verbesserungen anzustreben.
Maßnahme 10: Emissionen und Energieeffizienz
Auch beim Thema Emission und Energieeffizienz sind Analysen und Audits ein entscheidender Punkt, um den eigenen Verbrauch und die Einsparpotentiale zu erkennen.
Für viele Unternehmen der nächste Schritt: auf erneuerbare Energien aus Solar-, Wind- oder Wasserkraft umsteigen.
Ein großes Einsparpotential bieten auch die Geschäftsgebäude selbst, denn sowohl die Energieeffizienz der Gebäude selbst, als auch die Effizienz von Beleuchtung, Klimaanlagen, Heizungssystemen, als auch die der benötigten Maschinen und Geräte können optimiert werden. Arbeitsplätze selbst bieten auch Einsparungspotentiale: durch das Konzept des papierlosen Büros oder Schulungen von Mitarbeitern zu Einsparungspotentialen bei energiesparenden Geräten oder auch Ausschalten von Geräten bei Nichtgebrauch.
Maßnahmen zur Prozessoptimierung können ebenfalls geplant werden: Neben der Optimierung der Arbeitsabläufe, und energiesparender Geräte und Technologien kann auch Wärmerückgewinnung eingesetzt werden.
Maßnahme 11: Nachhaltigkeitszertifizierungen
Nachhaltigkeitszertifizierungen sind auf zwei Arten ein wirksames Mittel, um die Nachhaltigkeit deines Unternehmens auf die nächste Stufe zu heben – denn Zertifizierungen standardisieren die Nachhaltigkeitsbestrebungen eines Unternehmens. Nach innen helfen Sie Risiken zu erkennen und Optimierungspotenziale auszuschöpfen. Richtlinien der jeweiligen Zertifizierungen geben mit ihren Anforderungen Orientierung, externe Überprüfungen und die jeweiligen Re-Zertifizierungen helfen dabei, Nachhaltigkeit über langen Zeitraum als Priorität zu erachten und in die Firmenkultur zu integrieren. Darüber hinaus schafft die Standardisierung auch Vergleichbarkeit nach außen: Ein Zertifikat ist ein glaubhaftes Gütesiegel, geprüft durch externe Organisationen. Das schafft Vertrauen bei Kunden und Stakeholdern.
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Nachhaltigkeitszertifizierungen:
B Corp ist eine Nachhaltigkeitszertifizierung für Unternehmen – B steht für Benefit. Grundlage sind 200 Fragen zur Unternehmensstruktur und nachhaltigen Engagement. Die Zertifizierung wird seit 2006 von der amerikanischen Non-profit-Organisation B-Lab vergeben.
Der Nachhaltigkeitsbericht ist der Geschäftsbericht für die Nachhaltigkeit. Für einige, größere Unternehmen ist er bereits verpflichtend, in den nächsten Jahren werden aber aufgrund der gesetzlichen Neuerungen sukzessive mehr Unternehmen betroffen sein. Seit Anfang 2024 gilt die CSRD “Corporate Sustainability Reporting Directive”. Eine Richtlinie mit dem Ziel Nachhaltigkeitskommunikation transparenter zu machen und Finanzströme in Richtung nachhaltiges Wirtschaften zu lenken, diese zu fördern und weiter wettbewerbsfähig zu machen.
Es gibt auch einige ISO-Normen zur Nachhaltigkeit, etwa die ISO 14001. Sie ist die internationale Norm für Umweltmanagementsystem (UMS). Die Norm soll Unternehmen dabei unterstützen, die Umweltauswirkungen zu reduzieren, das Umweltbewusstsein zu fördern und gesetzliche Vorschriften einzuhalten.
Du möchtest mehr über Nachhaltigkeitszertifizierungen erfahren? Wirf einen Blick in unseren Beitrag im Compliance Glossary.
Gehalt neu gedacht: NXT Pay – das Gehaltsmodell, das wirklich zu uns passt
27. Februar 2024
Gehalt neu gedacht:
NXT Pay – das Gehaltsmodell, das wirklich zu uns passt
Wir sehen uns als Vorreiter für New Work und machen auch vor dem heiklen Thema Gehalt nicht Halt. In diesem Beitrag geben wir Einblicke in unsere Arbeit an einem Gehaltsmodell, das zu uns und unseren Werten passt, erläutern seine Bestandteile und teilen unsere Learnings.
Wenn das Meeting im Kino stattfindet, ist das Expectation Level hoch.
Ende Januar gab es ein selbst für Nextwork besonderes Meeting: Wir haben uns alle im Kino getroffen. Nicht, um einen Film zu schauen. Sondern um zu hören, wie unser neues Gehaltsmodell NXT Pay gestaltet ist.
Gehaltsgespräche – wer mag die schon?
Diese Frage und unser Anspruch, Vorreiter in Sachen New Work zu sein, waren der Ausgangspunkt für unsere Suche nach Wegen für Entlohnung und Förderung, die wirklich zu uns passen. Was wir zu Beginn noch nicht wussten: Dass NXT Pay eine unserer größten internen Herausforderungen bisher werden würde. Und dass es etwa zwei Jahre dauern würde, um ein Vergütungsmodell zu entwickeln, das wirklich zu unserer Unternehmenskultur und unseren Werten passt. Angepackt hätten wir das Thema natürlich trotzdem – so, wie es sich für Macherinnen und Macher gehört.
Unser Weg zu NXT Pay – inklusive Learnings
Aber wir hätten wahrscheinlich ein paar Dinge anders gemacht. Allen voran die interne Kommunikation: Wir haben viel zu früh – nämlich mit Projektbeginn – intern kommuniziert, dass es ein neues Gehaltssystem geben wird. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, dass wir praktisch alles von Grund auf selbst erarbeiten mussten. Wir hatten unterschätzt, wie viel Recherche, Kalkulationen und Abstimmungsrunden nötig waren, um ein alternatives Gehaltsmodell zu entwickeln, fast ohne bestehende Infos im Netz und Use Cases. Die Umfrage unter unseren Mitarbeitenden hingegen, die uns half ihre Erwartungen besser zu verstehen, hätten wir rückblickend als Allererstes machen sollen.
Die 4 Säulen von NXT Pay
Entstanden ist ein Gehaltssystem, das auf vier Säulen ruht:
- NXT Specials: Nextwork Mitarbeitende können aus einer Vielzahl von Benefits die zu ihrer Lebenssituation und ihren Vorlieben passenden wählen: von der Altersvorsorge über ein (E-)Bike , das Deutschlandticket, eine Urban Sports Club-Mitgliedschaft bis zum einem Zuschuss zur Kinderbetreuung. Der Umfang richtet sich nach der Betriebszugehörigkeit. Zu den NXT Specials zählen außerdem unter anderem flexible Arbeitszeiten, NXT Events, Teilzeitmodelle und seit Januar 2024 „Flexible Time Off“ – unbegrenzte Urlaubstage, davon 24 Tagen verpflichtend.
- Entwicklungsmodell: Mit dem Entwicklungsmodell möchten wir jedem Mitarbeitenden Entwicklungschancen bieten. Es gibt zwei Pfade – Personalverantwortung und Expertise – und basiert auf klar definierten Gehaltsspannen, die sich nach Erfahrung und Verantwortungsbereich richten.
- Inflationsausgleich: Jedes Jahr bewertet die Geschäftsführung Inflations- und Unternehmensentwicklung und entscheidet basierend auf der wirtschaftlichen Lage, ob es eine Anpassung gibt, um sicherzustellen, dass die Gehälter nicht durch Inflation entwertet werden.
- Beteiligungsmodell: Jede Person trägt zum Erfolg von Nextwork bei. Daher teilen wir einen Teil des Gewinns mit unseren Mitarbeitenden. Damit wollen wir einen finanziellen Anreiz schaffen, unsere Ziele zu erreichen und gleichzeitig die Verbundenheit stärken.
Mit dem Ergebnis von NXT Pay sind wir super happy, denn es spiegelt unsere Werte Verbundenheit, Mut, Glück und Nachhaltigkeit: Wir wagen Neues, zeigen, dass wir großes Vertrauen in unsere Mitarbeitenden haben, schaffen ein Umfeld, das uns glücklich macht und sorgen langfristig für finanzielle Stabilität und Sicherheit.
Deutsche Unternehmen haben im Bereich Compliance noch Handlungsbedarf
Deutsche Unternehmen haben im Bereich Compliance noch Handlungsbedarf
Die Compliance-Beratung Nextwork aus München hat im Zeitraum 2019 bis 2021 rund 300 mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Automobil und Industrie sowie aus der Kreativ-Branchen zu ihren Aktivitäten im Bereich Compliance befragt. Das Kernergebnis: In Sachen Informationssicherheit, Datenschutz, Nachhaltigkeit, Umwelt und Qualitätsmanagement hat sich viel verändert, dennoch gibt es Handlungsbedarf. Denn schon 2023 kommt mit der „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) die neue EU-Richtlinie der CSR-Berichtspflicht für Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden.
Mussten sich Unternehmen im Jahr 2019 im Schnitt mit einem Compliance-Thema auseinandersetzen – etwa durch eine Gesetzesänderung oder eine Aufforderung zum Audit durch den oder die Auftraggeber:in – sind es im laufenden Jahr im Durchschnitt schon drei Themen, z.B. Datenschutz, Informationssicherheit, oder Nachhaltigkeit. Sehr oft trifft Unternehmen diese Anforderung gleichzeitig – noch dazu muss sie häufig sehr schnell umgesetzt werden. Doch wer diese Anhäufung durch eigenes Versäumnis angesammelt hat, kommt weniger effizient durch den dann nötigen Transformationsprozess. Besser kommen diejenigen klar, die bereits erste Erfahrungen mit Compliance, Zertifizierungen und Audits haben; sie verfügen über eine Basis und gewisse Routinen, auf die sie aufbauen können.
Die Posten der Beauftragten in den Unternehmen sind mittlerweile etabliert
Das Bewusstsein, dass eine kontinuierliche Betreuung von Compliance-Themen im Herzen und in den Strukturen deutscher Unternehmen gut aufgehoben ist, hat sich inzwischen durchgesetzt: Noch 2019 waren Posten wie etwa die für die Beauftragten für Informationssicherheit oder Datenschutz noch nicht besetzt – innerhalb der vergangenen zwei Jahre hat sich das massiv geändert. Die befragten Unternehmen verfügen inzwischen im Schnitt über zwei Compliance-Beauftragte.
Dringender Handlungsbedarf bei systematischen Management-Systemen
Ein wachsendes und integriertes Management-System ist die systematische Dokumentation und fortlaufende Verbesserung aller Prozesse im Unternehmen und damit die ideale Basis für Compliance-Projekte. Denn ihre Struktur bringt direkte Synergieeffekte, auf die neue Compliance-Themen künftig unkompliziert aufgesetzt werden können. Leider hat sich gerade diese für CSR-Projekte wichtige Erkenntnis noch gar nicht durchgesetzt: Laut Nextwork-Befragung ist erst in jedem zehnten Unternehmen ein solches Management-System vorhanden. Nextwork Gründer & CEO Marco Peters: „Die Anforderungen in Sachen Compliance sind schon jetzt hoch, sie werden sich in den nächsten Jahren jedoch kontinuierlich weiter steigern. Der Aufbau eines Management-Systems ist daher wirklich dringend zu raten, will man die gewaltige Last sinnvoll bewältigen.“
Die CSR-Berichtspflicht betrifft bislang Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden – in Deutschland sind dies nominell 11.700 Unternehmen. Durch die geplante Senkung auf 250 Mitarbeitende erhöht sich die Anzahl jetzt auf knapp 50.000 Unternehmen.